Ich kauf mir ein Kind
Das neue Buch von Birgit Kelle über das unwürdige Geschäft der "Leihmutterschaft"
Warum ich mir ausgerechnet dieses Thema rausgesucht hätte, fragte mich gestern ein Kollege in einem Interview zum Start meines aktuellen Buches “Ich kauf mir ein Kind”. Die Antwort ist einfach: Das Thema liegt schon seit über 10 Jahren auf meinem Tisch, es spitzt sich aber gerade akut zu. Leihmutterschaft ist logischer Bestandteil einer ideologischen Kettenreaktion innerhalb der LGBTQ-Politik als nächste, konsequente Stufe: Auf “Ehe für Alle” folgt jetzt “Kinder für Alle”. Oder anders: Wenn Geschlecht angeblich nur identifiziert wird und jeder eine Frau sein darf, dann kann auch jeder Mutter sein oder Vater oder was auch immer. So, wie man bei der Geschlechterdefinition die Biologie versucht zu eleminieren, soll auch Abstammung und Verwandtschaft nicht mehr biologisch, sondern vertraglich geregelt werden. So, wie manche glauben, sie hätten das Recht auf Ehe, glauben sie jetzt, sie hätten ein Recht auf ein Kind. Unsere Gesellschaft ist zurück auf dem Niveau eines Vierjährigen, der sich vor der Kasse auf den Fußboden schmeißt und so lange heult, bis Muttin ihm doch den Lolly kauft. “Ich will aber” und “Ich habe ein Recht darauf” sind die neuen Maximen der radikal Selbstbestimmten.
Bereits in meinem Buch MUTTERTIER hatte ich das Thema Leihmutterschaft aufgegriffen. Man kann nicht über Frauenpolitik und schon gar nicht über Mütterpolitik schreiben, ohne darüber zu sprechen, dass sich hier möglicherweise die übelste Form der Ausbeutung von Frauen anbahnt, die wir je hatten: Leihmutterschaft ist nicht nur der moderne Menschenhandel unserer Zeit, es ist auch die Ausbeutung der Frau als Prostitutierte auf einem neuen Level.
”Leihmutter” klingt niedlich, ist es aber nicht. Eine Mutter? Genau das soll die Frau ja nicht sein. Sie soll sogar unter gar keinen Umständen Mutter sein, Muttergefühle entwickeln oder irgendwelche Ansprüche an das Kind stellen, das sie neun Monate unter ihrem Herzen trägt.
Wir beuten Frauen als Brutkästen aus und entreißen ihnen anschließend die Kinder. Hier wird keine Mutter “geliehen”, hier wird eine Frau mißhandelt und ein Kind wie ein Objekt auf dem Weltmarkt verschoben.
Warum jetzt dieses Buch? Weil die wahrscheinlich schlimmste Regierung der deutschen Nachkriegsgeschichte auch in Sachen Leihmutterschaft eine Legalisierung plant. Man hatte es bereits in den Koalitionsplan geschrieben, noch bis Ende März werden die Empfehlungen einer Kommission zur Reproduktionsmedizin erwartet, um die sogenannte „altruistische Leihmutterschaft“ in einem ersten Schritt möglich zu machen. Altruistisch meint “nicht-kommerziell”. Das ist in der praktischen Umsetzung nicht nur gelogen, sondern eine weitere Stufe der Ausbeutung: Denn nur die Frau, die das gesamte körperliche und seelische Risiko trägt, soll ja nicht bezahlt werden. Die Milliardenindustrie aus Agenturen, Vermittlern, Ärzten, Kliniken und Laboren verdient selbstverständlich weiter. Und natürlich wird immer noch ein Kind wie ein Objekt weitergereicht.
Spannend ist auch die Frage: Wäre es also besser Kinder zu verschenken, anstatt sie zu verkaufen? Macht es die Sache besser? Wäre der Sklavenhandel früher auch ethisch sauber gewesen, wenn man diese Menschen verschenkt, statt verkauft hätte? Sie finden den Vergleich gewagt? Ich finde es gewagt, so zu tun, als hätten kleine Menschen nur kleine Menschenrechte.
Während ich das hier schreibe, flattert das schriftliche Angebot einer Agentur in mein Postfach, gebrütet von einer Frau aus Kasachstan oder Bulgarien könnte ich ein Kind ohne jegliche genetische Verwandtschaft zu mir für läppische 52.900 Euro haben. Online hätte ich es für 36.000 Euro bekommen. Das Angebot bekam ich vorher mündlich schon und zwar mitten in Deutschland, ganz legal auf einer sogenannten Babymessse. Die deutsche Justiz interessiert sich nicht dafür, dass das deutsche “Leihmutterschaftsverbot” mitten in Deutschland offizell unterlaufen wird. Warum nicht?
Wir müssen auch über die Ukraine reden, gerade wird auf ukrainischem Boden ja vielzitiert die westliche Wertegemeinschaft auch von uns Deutschen mitverteidigt, während wir unkommentiert dulden, dass sich dieses Land zum europäischen Eldorado des Babyhandels aufgeschwungen hat und jährlich Tausende an Babys in die ganze Welt verkauft werden. Außer es ist Corona-Lockdown, dann stockt die Lieferkette, und niemand holt die Babys ab. Lieferkettenstau. In der Ukraine geht gerade vieles nicht mehr, das Geschäft mit der “Leihmutterschaft” floriert allerdings ohne Reibungsverluste.
Auch unsere feministische Außenministerin Annalena Baerbock hat sich noch nie um das Wohlbefinden der ausgebeuteten, hunderten Leihmütter aus der Ukraine erkundigt, die damals selbst unter Bombenhagel nicht das Land verlassen durften und in Luftschutzbunkern entbunden haben. Auch damals wurden Kinder monatelang nicht abgeholt. Wieder Lieferketten-Stau in der Produktonskette. Man duldet mit zwei geschlossenen Augen, dass die Ukraine systematisch die Rechte von Frauen und Kindern verletzt und spricht es nicht einmal an.
Die Agentur aus Kiew, mit der ich gerade erst sprach, hat längst Büros nahe der Grenze in Ungarn und auch in der Slowakei eingerichtet, damit die Kundschaft es einfacher hat und nicht ins Kriegsgebiet kommen muss für die vertraglichen Dinge. Die Kalifornier würden die Leihmutter für mich nach London einfliegen zum Befruchten, später bekomme ich eine Geburtsurkunde, wo nur ich drin stehe ohne Spur zur Leihmutter. Kostet aber leider 150.000.
Es ist ein globaler Milliardenmarkt geworden und perfider Weise sind jene Länder, die glauben, man könne sowas rechtlich regeln in Wahrheit Steigbügelhalter für das illegale Geschäft, das darunter in aller Ruhe arbeiten kann.
Die Büchse der Pandora wird im Namen von »Toleranz und Antidiskriminierung« geöffnet, heraus strömen die Ausbeutung von Frauen, der Verkauf von Kindern, global organisierter Menschenhandel, organisierte Kriminalität, Einfallstore für die Verquickung von Kinderhandel und Organhandel und nicht zuletzt servieren wir sogar Pädophilen Kinder inklusive Sorgerecht auf einem Silbertablett.
Lesen Sie dieses Buch. Es geht uns alle an, denn wenn wir damit beginnen, öffnet es ein Tor zu einer grundsätzlichen Verwertbarkeit des menschlichen Lebens. Wenn wir das erlauben, werden Embryos zu Laborratten, bereits heute experimentiert man munter am Genmaterial des Menschen. Wenn wir das erlauben, will ich nie mehr hören, das Patriarchat oder die Kirche würden Frauen zu Brutkästen machen, denn es sind in Wahrheit die LGBT-Szene, die alternden Hollywood-Divas, die Kinderlosen, die ganz normalen Geschäftemacher, die das auf übelste Weise bereits tun.
Wir reden hier über Tausende an Kindern, die inzwischen jedes Jahr direkt nach der Geburt noch im Kreissaal ihren Müttern entrissen werden, um sie jenen zu geben, die für sie bezahlt haben.
Wir reden über Menschenhandel, den man nicht gesetzlich mit Verträgen regeln, sondern verbieten muss.
Das Buch ist ab kommenden Dienstag, 19. März 2024 im Handel.
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Wer gerne ein bisschen etwas über den Inhalt wissen will, hier bei INDUBIO spreche ich mit Gerd Buurmann über das Buch: